Schwangerschaft bei Brustkrebs?
Die Brustkrebszellen werden von der Mutter auf das Kind nicht übertragen, über die Behandlung soll individuell entschieden werden.
Statistisch gesehen ist Brustkrebs bei jungen Frauen eher eine Seltenheit.
Im Alter um die 30 ist 1 von 2.527 Frauen betroffen, unter 45 Jahre schon jede zehnte. Insgesamt erkranken in Deutschland Jährlich mehr als 71.000 Frauen an Brustkrebs.
Es sind meistens Frauen mit einer erblichen Belastung, die in diesem Alter erkranken. Verantwortlich dafür sind meistens genetische Veränderung in den Hochrisikogenen BRCA-1 oder BRCA2. Die Wahrscheinlichkeit, ein defektes BRCA1 oder BRCA2 zu vererben, liegt bei 50%. Mehr darüber: => BRCA1 und BRCA2
Bei Frauen mit einer erblichen Belastung solle eine Vorsorgeuntersuchung mittels Ultraschall und Kernspintomografie bereits ab dem 25 Lebensjahr angeboten werden.
Die Tumoren bei jüngeren Frauen wachsen deutlich schneller als bei älteren Frauen.
Wenn die die Erkrankung frühzeitig erkannt wird, sind die Heilungschancen sehr gut.
Schwangerschaft nach Brustkrebs?
Ja, das ist möglich. Nach einer überstandenen Brustkrebserkrankung ist meistens möglich schwanger zu werden. Viele Untersuchungen zeigen, dass eine Schwangerschaft keine Auswirkung auf das Überleben der Frau hat.
Es solle jedoch beachtet werden, mit der Schwangerschaft gewisse Zeit zu abwarten, ob der Krebs nicht zurückkommt, meistens reichen schon 2 Jahre Wartezeit.
Es muss auch beachtet werden, dass gerade bei jüngeren Frauen durch eine geerbte BRCA Mutation auch Eierstöcke von Krebs betroffen sein können. Das Risiko liegt bei 20 bis 50%.
Brustkrebs während einer Schwangerschaft
Brustkrebs scheint auf das ungeborene Kind kein Einflss haben, die Brustkrebszellen werden von der Mutter auf das Kind nicht übertragen.
Bei Brustkrebs treten Symptome oft erst spät auf, so dass es möglich ist, Brustkrebs erst während der Schwangerschaft zu entdecken.
Durch hormonelle Veränderung der Brust bei schwangeren und stillenden Frauen ist eine Erkennung von Brustkrebs erschwert. Es ist möglich, dass die Diagnose erst mit mehrmonatiger Verspätung erfolgt, wenn die Erkrankung schon fortgeschritten ist.
Wenn der Brustkrebs während der Schwangerschaft auftritt wird über die Behandlung individuell entschieden:
- Befund kurz vor der Entbindung: mit der Brust OP abwarten bis das Kind geboren wird
- Frühe Schwangerschaft: eine Chemotherapie die das Kind nicht schädigt.
- Eine Chemotherapie kann normalerweise erst nach der 13 Schwangerschaftswoche erfolgen, wenn die Embryonalentwicklung abgeschlossen ist und keine Beeinträchtigung des Fötus zu erwarten ist.
- Eine Bestrahlung kann eventuell das ungeborene Kind schädigen, solle während der Schwangerschaft nicht durchgeführt werden.
Schwangerschaftsabbruch wegen Brustkrebs?
Ein Schwangerschaftsabbruch ist in den meisten Fällen nicht nötig, da keinen Einfluss auf den Verlauf der Brustkrebserkrankung hat.
Nur wenn die Behandlung während der Schwangerschaft stark erschwert oder das Leben bedroht wäre, könnte die Möglichkeit für ein Schwangerschaftsabbruch mit dem behandelten Arzt besprochen werden.
Stillen bei Brustkrebs
Stillen bei Brustkrebs ist möglich, eine Unterdrückung der Milchproduktion ist nicht notwendig.
Lediglich während einer Chemotherapie sollten Mütter nicht stillen, da die Medikamente (besonders Cyclophosphamid und Methotrexat) können in die Muttermilch eindringen.
Auch wenn eine Brust Operation geplant ist, sollte die Milchproduktion abgebrochen werden, um die Brüste zu verkleinern und die Durchblutung zu verringern.
Eierstöcke
Eine Chemotherapie kann die Eierstöcke schädigen. Es ist wichtig mit dem Arzt über Maßnahmen zur Erhaltung der Fruchtbarkeit zu sprechen.
Es ist z.B. möglich die Eizellen, einen oder beiden Eierstöcke ganz oder teilweise zu entnehmen und einfrieren.
Nach der Krebsbehandlung können die entnommene Eierstöcke oder Eizellen eingesetzt und die Funktionsfähigkeit des Eierstocks wieder hergestellt werden.
Quelle: Das Magazin für Frauen nach der Diagnose Krebs