Brustkrebs, Brust, Mammakarzinom

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Brustkrebs Risikofaktoren, Symptome, Klassifikation,  Behandlung, gutartige Veränderungen, Heilungschancen, Lebenserwartung

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Brustkrebs ist bei den Frauen die häufigste bösartige Tumorart.
Auch Männer können an Brustkrebs erkranken. In Deutschland erkranken pro Jahr zwischen 230 und 500 Männer an Brustkrebs.

Brustkrebs Symptome, wie erkenne ich Brustkrebs 

Ein Mammakarzinom verursacht normalerweise keinerlei Schmerzen oder sonstige typische Beschwerden. Dies gilt insbesondere im Frühstadium und birgt leider die Gefahr, dass die Krankheit erst spät erkannt wird. Aus diesem Grund sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ein wichtiges Mittel im Kampf gegen Brustkrebs. Es gibt aber einige Anzeichen, die auf Brustkrebs hindeuten können:

  • neu aufgetretene Knoten, Verdichtungen oder Verhärtungen in der Brust
  • Schwellung der Lymphknoten in der Achselhöhle
  • Änderung der Brustgröße oder Brustform
  • Veränderungen der Empfindlichkeit oder Farbe einer Brustwarze, des Warzenvorhofs, oder der Brusthaut
  • Eitrige, blutige oder wasserklare Flüssigkeitsaustritt aus einer Brustwarze
  • Einziehungen der Brustwarze
  • Einziehung der Brusthaut an einer bestimmten Stelle „Apfelsinenhaut“, insbesondere beim Anheben der Arme
  • neu auftretende, nicht abklingende Hautrötung oder -schuppung
  • einseitige brennende Schmerzen oder Ziehen im Bereich der Brust
  • Schmerzen in der Achselhöhle, geschwollener Arm können Anzeichen für Metastasen in Lymphknoten sein

Erste Anzeichen für einen Mammakarzinom in %

  • tastbarer Knoten: 37%
  • schmerzhafter Knoten: 33%
  • Schmerzen allein: 10%
  • Ausfluss aus der Brustwarze: 5%
  • Einziehung der Brustwarze: 2%
  • Brustverformung: 2%
  • Brust Entzündung: 2%
  • Brustwarzen Entzündung: 1%

Jede Frau, die eine der genannten Anzeichen bei sich entdeckt, sollte zum Frauenarzt gehen und sich dort untersuchen lassen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine gutartige Veränderung handelt, ist viel größer als die eines Mammakarzinoms.

Die Allgemeinsymptome wie Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Nachtschweiß und ein Abfall der körperlichen Leistungsfähigkeit treten meist erst dann auf, wenn der Brustkrebs bereits fortgeschritten ist. Dies gilt auch für Knochenschmerzen, die durch Fernmetastasen im Skelett bedingt sind.

Chronischer Husten, blutiger Auswurf, Luftnot und Schmerzen in der Brust sind mögliche Symptome von Lungenmetastasen; Aszites (Bauchwassersucht) kann auf einen metastatischen Befall des Bauchfells (Peritonealkarzinose) oder der Leber hindeuten, Gelbsucht (Ikterus) auf einen metastatischen Befall der Leber allein.

Häufigsten Brustkrebsarten

Es gibt verschiedene Arten von Brustkrebs, zu den häufigsten Formen gehören:

  • das duktale Karzinom (Milchgangkrebs), ist verantwortlich für rund 80 Prozent aller Mammakarzinome, entwickelt sich vorwiegend aus den Zellen der Milchgänge.
  • das lobuläre Karzinom (Läppchenkrebs). Die Häufigkeit liegt bei rund 15 Prozent. Es geht von den Drüsenläppchen aus, kann sich in beiden Brüsten entwickeln (multizentrisches Wachstum).

Zu den seltenen Formen von Brustkrebs gehören:

  • das Paget-Karzinom, Krebs der Milchgänge um die Brustwarze und ist in diese eingewachsen, oder er ist direkt in der Brustwarze entstanden.
  • das inflammatorische Karzinom, entsteht wenn die Tumorzellen in die hautnahen Lymphbahnen eindringen.
  • das Sarkom: befallen ist Weichteilgewebe der Brust, z. B. Binde-, Fett- oder Lymphgewebe.

Brustkrebsdiagnose verstehen

Wenn Sie Brustkrebsdiagnose haben, es ist sehr wichtig sie zu verstehen. Das hilft Ihnen Ihr Verständnis zu der Behandlung zu verbessern.

Fordern Sie Ihren Pathologiebericht an: Eine Kopie Ihres Pathologieberichts, in dem Bericht genannte Diagnose ist die Grundlage für die benötigte Behandlung.

Verstehen Sie Ihre Diagnose: im Bericht gibt es wichtige Details wie die  Art und das Ausmaß des Krebses, ist der Tumor gutartig oder aggressiv, Art, Grad und Ausdehnung des Krebses. Sie können auch Ihren Arzt fragen oder mit dem Pathologen sprechen, wenn Sie Fragen zu Ihrem Bericht oder Ihrer Diagnose haben.

 

Brustkrebs Entstehung

Brustkrebs entsteht meist in den obersten Schichten der Milchgänge, wo sich Zellen besonders rasch teilen (duktales Mammakarzinom). Der Tumor kann aber auch von den Drüsenläppchen ausgehen (lobuläres Mammakarzinom).

Der menschliche Körper ist eine Dauerbaustelle. Jede Sekunde sterben zigtausende Zellen ab und genauso viele neu entstehen.
Gerät der sensible Kreislauf von Zellteilung, Zellwachstum und Zelltod außer Kontrolle, entsteht ein Fehler im Erbgut der neuen Zelle, entsteht eine Mutation die sich schließlich ziellos teilt und ungebremst wächst und entsteht Krebs.

Wissenschaftler des Sanger Institutes in Cambridge haben Genmutationen entdeckt, die zu Brustkrebs führen.
Es gibt 93 Gene, die bei einer Mutation eine normale Zelle in eine Brustkrebszelle verwandeln. Es wurde 12 verschiedene Genschäden gefunden, die zu Brustkrebs führen.

Zunächst entstehen Krebsvorstufen: Die entarteten Zellen wuchern. Sobald der wachsende Knoten die Grenzschicht (Basalmembran) des Milchgangs oder des Drüsenläppchens durchbrochen hat, ist ein bösartiger Brustkrebs entstanden (invasives Mammakarzinom).

Jeder bösartigen Tumorr entsteht durch die Veränderung des Erbgutes in einer einzigen Zelle. Diese Veränderung führt dazu, dass diese Zelle ihre natürliche Teilungshemmung verliert: Sie kann sich dann ungehindert vermehren, bis schließlich viele Millionen Zellen eine Geschwulst bilden.

Die Veränderung des Erbgutes der Zelle kann auf unterschiedliche Weise entstehen.

Ob jemand an Krebs erkrankt oder nicht, bestimmen drei Faktoren: die Gene, der Lebensstil – und der Zufall. Letzterer entscheidet, ob ein Fehler im genetischen Code geflickt wird oder die Zelle entartet. Ebenso ist es Glückssache, ob eine entartete Zelle eliminiert wird, oder zum Tumor heranwächst.

 

Duktales Carcinoma in situ (DCIS)

Das duktale Carcinoma in situ (DCIS) ist eine Vorstufe von Brustkrebs.
Dieses Oberflächenkarzinom besteht zwar aus Krebszellen, die aber nur innen wachsen – sie kleiden praktisch die Milchgänge und Drüsenläpppchen aus.

Das duktale Carcinoma in situ (DCIS) hat die Basalmembran (Trennungsschicht zum Gewebe) noch nicht durchbrochen und wächst auch nicht in die Umgebung ein (nicht invasiv, nicht infiltrativ).
DCIS kann keine Metastasen bilden.
Mediziner empfehlen, alle Frauen mit DCIS zu behandeln. DCIS ist fast immer heilbar.

Heilungschancen, Lebenserwartung bei Brustkrebs

Jährlich erkranken mehr als 71.000 Frauen an Brustkrebs. Davon sterben ca.17.000. Statistisch ist die linke Brust häufiger von Krebs befallen.
Rund die Hälfte der Betroffenen sind zum Zeitpunkt der Diagnose unter 65, etwa jede zehnte Betroffene sogar unter 45 Jahre alt.
Es gibt aber auch Babys die mit Brustkrebs zur Welt kommen.

80 bis 90 Prozent der Frauen überleben diese Erkrankung. Grund dafür seien immer bessere Therapien. Ständig kämen neue Forschungsergebnisse hinzu.
Die relative 5-Jahres-Überlebensrate aller Patientinnen liegt bei 87%, bei Patientinnen mit lokal begrenzten Stadien deutlich höher.
Der Ausdruck „relative 5-Jahres-Überlebensrate“ ist eine statistische Angabe, die häufig bei Krebserkrankungen angewendet wird.

Die meiste Patientinnen sterben nicht an zuerst aufgetretenen Brustkrebs, sondern an die Metastasen, die auch nach mehreren Jahren sich entwickeln können.

Bei Frauen mit metastasiertem Brustkrebs lag früher die durchschnittliche Lebenserwartung zwischen zwei und dreieinhalb Jahren nach dem ersten Auftreten von Metastasen.
Inzwischen durch viele neue Therapiemöglichkeiten ist oft möglich auch mit Metastasen noch jahrelang zu leben, auch die Möglichkeit für eine Heilung ist nicht mehr auszuschließen.

Wie lange eine Patientin mit den Metastasen bei modernen Therapien leben kann, ist  nicht mehr möglich zu abschätzen. Die Therapien können bei verschiedenen Frauen unterschiedlich wirken.

Bei etwa jeder fünften Frau, deren Brustkrebs geheilt werden konnte, kehrt die Erkrankung in Form von Lokalrezidiven und/oder Metastasen zurück. Die Krankheit verändert sich dabei, da zwischen den primären und den wieder aufgetretenen Tumoren gibt es genetische Unterschiede.

Prognosefaktoren

Dienen dazu den Krankheitsverlauf einzuschätzen und dementsprechend Therapiemaßnahmen zu treffen. Eine risikoadaptierte Therapieplanung berücksichtigt das Rückfallrisiko nach der Operation.

Zu den Prognosefaktoren zählen:

  • Tumorgröße und Ausdehnung
  • Lymphknotenbefall
  • Differenzierungsgrad
  • Hormonrezeptorstatus.

Hormonrezeptoren sind Proteine die Hormone an die Zellen binden und deren Wirkung vermitteln.
Beim Mammakarzinom werden die Rezeptoren für die weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron an der entnommenen Gewebeprobe vom Pathologen bestimmt.

 

Grundlagen, Brust Aufbau:

Die Brust liegt oberhalb des auf den Rippen aufliegenden großen Brustmuskels (Musculus pectoralis major) Brust Aufbauund besteht aus Fett- und Bindegewebe sowie dem Milchdrüsenkörper. Der Milchdrüsenkörper besteht aus Drüsenlappen und Drüsengängen.

Zur Brust gehört die darüber liegende Haut, Brustwarze und Warzenhof. Blut und Lymphgefäße, die die Brust durchziehen, versorgen das Brustgewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen bzw. sorgen für einen Abfluss der Lymphflüssigkeit.

Lymphknoten die in unterschiedlichen Körperregionen lokalisiert sind, zum Beispiel in den Achselhöhlen, dienen als Filterstationen in denen körperfremde Substanzen, Krankheitserreger, aber auch Krebszellen, abgefangen werden.

Die Brust vernetzten zahlreiche Nervenzellen. Die Blutgefäße versorgen das Brustgewebe mit Hormonen und Nährstoffen.

Gerade die Lymphgefäße ermöglichen dem Krebs sich schnell zu verbreiten und führen zu Entstehung von Metastasen in nah liegenden Lymphknoten.

Besonders wichtig in Betrachtung von Ärzten sind die Wächterlymphknoten (Fachbegriff: Sentinel-Lymphknoten), wo der Lymphabfluss aus der Brustdrüse zuerst ankommt.

Mit großer Wahrscheinlichkeit, wenn die Wächterlymphknoten tumorfrei sind, sind die örtlichen (regionären) Lymphknoten auch tumorfrei ist.

Sexualhormone

In der fruchtbaren Lebensphase unterliegt das Brustdrüsengewebe dem wechselnden Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone, Östrogen und Progesteron.

Nach dem Eisprung in der Zyklusmitte weiten sich die Milchgänge leicht, und die Drüsenläppchen nebst Drüsenzellen vergrößern sich vorübergehend. Das Bindegewebe nimmt mehr Flüssigkeit auf, die Brust wird größer, fester, spannt womöglich etwas.

Die eigentlichen Aufgaben der Brust ist Vorbereitung auf die Milchproduktion und das Stillen.

Stellen, die sich etwas uneben, höckrig oder gar knotig anfühlen, können in der zweiten Zyklushälfte zunehmen und schmerzempfindlich sein.

Die Drüsenzellen der Brust reifen übrigens erst in der Schwangerschaft vollständig aus. Sie vermehren sich dann sogar noch. Schwangerschaft und Stillen können bis zu einem bestimmten Grad das Brustkrebsrisiko günstig beeinflussen.

Eine hormonelle Fehlregulation kann zu gutartigen Veränderungen der Brust führen, Z.B. zu einer Mastopathie => Mastopathie

 

Arten des Brustkrebses:

70 – 80% aus den Milchgängen

10 – 15% aus den Milchdrüsenläppchen

2% sind Sonderformen wie tubulär, muzinös (hormonabhängig), medullär (nicht hormonabhängig), papillär (hormonabhängig) oder noch seltenere

Drei Viertel der Patientinnen haben auf ihren Tumorzellen sogenannte Östrogenrezeptoren. Diese Bindungsstellen docken weibliche Geschlechtshormone an, die das das Wachstum der Krebszelle aktivieren. Mit Medikament Tamoxifen, ein sogenanntes Antihormon, wird das Andocken der Hormone erschwert oder sogar verhindert.

Bei jeder vierten Patientin, in dem bei Biopsie entnommenen Gewebe Hinweise auf eine aggressivere Form von Brustkrebs: die Tumorzellen tragen eine große Anzahl von Her-2-Rezeptoren. Auch diese leiten Wachstumssignale ins Zellinnere. Ein anderes zielgerichtetes Medikament, Herceptin, unterbindet das. Sind bei Her-2-Patientinnen Metastasen aufgetreten, gibt es inzwischen zusätzliche Medikamente.

Mehr Details: => Therapie

Risikofaktoren Brustkrebs, Ursachen:

Warum eine Frau an Brustkrebs erkrankt, ist oft unklar. Wissenschaftliche Untersuchungen haben aber einige Risiken nachweisen können: Dazu gehören beispielsweise Übergewicht, der übermäßige

Konsum von Alkohol, und eine familiäre Vorbelastung. Auch das Alter einer Frau ist ein wichtiger Faktor.

Der wichtigste Risikofaktor für Brustkrebs ist das weibliche Geschlecht. Auch Männer können an Brustkrebs erkranken, doch tritt die Krankheit bei ihnen sehr selten auf.

Ein weiterer wichtiger Risikofaktor ist das Alter: Mit zunehmendem Alter steigt das Erkrankungsrisiko.

Vier von fünf Brustkrebspatientinnen sind bei der Diagnose über 50 Jahre alt.

Auch die Familiengeschichte und die Vererbung spielen eine wichtige Rolle. Eine Frau, deren Mutter, Schwester oder Tochter an Brustkrebs erkrankt ist, hat ebenfalls ein erhöhtes Brustkrebsrisiko. Siehe auch: => Mutationen Brca1, Brca2

Eine besondere Gruppe von etwa 5 bis 10 Prozent aller Brustkrebserkrankungen ist auf eine erbliche Veranlagung zurückzuführen. Im Erbgut der betroffenen Frauen sind bestimmte Gene so verändert, dass sie das Risiko für die Entwicklung von Brustkrebs stark erhöhen.

Der körpereigene Hormonstoffwechsel beeinflusst das Brustkrebsrisiko ebenfalls. Je länger das Geschlechtshormon Östrogen im Körper einer Frau wirken kann, umso grösser ist ihr Brustkrebsrisiko.

Daher haben Frauen ein erhöhtes Brustkrebsrisiko, die ihre erste Menstruation vor dem 12. Geburtstag oder ihre letzte Menstruation nach dem 55. Geburtstag hatten.

Auch Frauen, die das erste Kind nach dem 30. Geburtstag geboren haben oder kinderlos sind, haben ein grösseres Risiko.
Wenn die Frauen gestillt haben, haben ein geringeres Risiko an Brustkrebs zu erkranken.

Bei Frauen, die eine über mehrere Jahre andauernde Kombinations-Hormontherapie (Östrogene und Gestagene) wegen Wechseljahrbeschwerden machen, erhöht sich das Brustkrebsrisiko. Heute geht man davon aus, dass eine Therapie ausschliesslich mit Östrogenen das Brustkrebsrisiko nicht erhöht. Werden die Hormonpräparate abgesetzt, geht das Krebsrisiko wieder zurück.

Auch wenn eine Frau die Antibabypille einnimmt, hat sie während dieser Behandlung ein leicht erhöhtes Brustkrebsrisiko. Hört die Frau mit der hormonellen Verhütung auf, so geht dieses Risiko wieder zurück.

Risikofaktoren, die mit dem Lebensstil zusammenhängen:

  • eine Behandlung mit einer Hormon-Ersatz-Therapie. Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen, ist für die Entstehung von Brustkrebs mit verantwortlich.
    Neue Erkenntnisse von Brigham and Women’s Hospital der Harvard Medical School in Boston (Artikel vom Sep. 2017 im Fachblatt „Jama“):
    Die Sterblichkeit von Frauen in den Wechseljahren sei durch die Einnahme von Hormonen nicht erhöht. Frühere Daten seien womöglich falsch interpretiert und unzulässig verallgemeinert worden.
  • die Ernährung und das Körpergewicht: Übergewicht mit Fettgewebe, vor allem im Bauchbereich, führt über verschiedene Stoffwechselschritte zu einem erhöhten Insulinspiegel. Dieser wiederum lässt den Östrogenspiegel ansteigen. Dies ist besonders risikoreich für Frauen nach den Wechseljahren.
  • das Trinken von Alkohol: eine Frau, die zum Beispiel täglich 25 Gramm Alkohol trinkt (enthalten in 0,3 l Wein oder 0,6 l Bier), erhöht ihr Brustkrebsrisiko um 31 Prozent, bei 100 g konsumiertem Alkohol erhöht es sich um 270 Prozent. Ursache für die krebsfördernde Wirkung ist vermutlich das Acetaldehyd, eine durch den Stoffwechsel entstandene und nachweislich krebserzeugende (kanzerogene) Verbindung aus dem reinen Alkohol, dem Äthanol. Das Krebsrisiko steigt, je mehr Alkohol getrunken wird.
  • Für die kanzerogene Wirkung ist aber vermutlich nicht nur der Alkohol selbst verantwortlich. Er beeinflusst vielmehr auch den weiblichen Hormonhaushalt und führt zu erhöhten Östrogenspiegeln.
  • Experten schätzen, dass etwa vier Prozent aller Brustkrebsfälle auf den Konsum von Alkohol zurückzuführen sind. Besonders schädlich ist die Kombination von Rauchen und Alkohol.
  • Fortgeschrittenes Alter
  • Familiär, zum Beispiel veränderte Gene
  • Strahlenbelastung

Nach offiziellen Daten, Faktoren wie Lebensmittelzusatzstoffe, Arzneimittel, Infektionskrankheiten, Industrieabfälle und Umweltverschmutzung sind ingesamt mit weniger als 10% an Krebsentstehung beteiligt.

Risko an Brustkrebs zu erkranken ist abhängig von Alter

(Quelle: Karmanos Cancer Institute Wayne State University)

  • Alter um die 30 1 von 2.527 Frauen,
  • Alter um die 40 1 von 217 Frauen
  • Alter um die 50 1 von 50 Frauen
  • Alter um die 60 1 von 24 Frauen
  • Alter um die 70 1 von 14 Frauen
  • Alter um die 80 1 von 10 Frauen

Anders gesagt, Brustkrebs tritt bei Frauen über 40 häufiger auf als bei Frauen im Alter von 40 oder darunter.

Der Krankheitsverlauf ist bei jeder Frau ganz individuell. Er hängt von vielen Faktoren ab. Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind im Allgemeinen die Behandlungsaussichten.

Brustkrebs (Mammakarzinom) ist eine bösartige Veränderung des Brustgewebes.

Die beiden wichtigsten Brustkrebsarten entstehen aus den Zellen der Milchgänge. Die so genannten duktalen Karzinome (Ductuli = lat. Gang) entstehen in der Zellschicht an der Innenseite der Drüsengänge. Lobuläre Karzinome (Lobuli = lat. Läppchen) entstehen in den Drüsenläppchen.

85% bis 90% der Brustkrebsfälle sind duktale Karzinome. Der lobuläre Brustkrebs ist für 10 – 15% der Krebsfälle verantwortlich.

Seltenere Formen von Mammatumoren sind der Morbus Paget (ein Karzinom der Brustwarze) und der Phylloidtumor (meist sehr große Tumoren, die gutartig, aber auch bösartig sein können).

Sarkome (gehen vom Bindegewebe der Brust aus) oder Lymphome sind äußerst selten.

Fibrome (Bindegewebe) und Lipome (Fettgewebe) sind gutartige Tumoren der Brust.

Morbus Paget (ein Karzinom der Brustwarze)

Morbus Paget in Frühstadium erscheint als eine unscheinbaren rote Verdickung in der Haut, oft juckend. Weiteres Flächenwachstum führt zu bis 5,0-8,0 cm im Durchmesser große Fleck auf der Haut. Nicht selten Nässen, Schuppungen oder Schuppenkrusten.
Bei weiterem Wachstum können sich auch Knoten und schmerzhafte Geschwüre entwickeln.

Behandlung von Morbus Paget: operative Entfernung

Relatives Risiko (RR) an verschiedene Brustkrebs Arten zu erkranken

(Quelle: Karmanos Cancer Institute Wayne State University)

  • Lobular Carcinoma in situ RR: 8-10
  • Ductal Carcinoma in situ RR: 8-10
  • Atypical Ductal Hyperplasia RR: 4-5
  • Atypical Lobular Hyperplasia RR: 4-5
  • Hyperplasia RR: 1,5-2,0
  • Andere RR: 1,3-1,6

 

Aluminium, Aluminiumsalze in Deos und Brustkrebs

es wird oft vermutet, dass Aluminiumsalze in Deos einen Brustkrebs verursachen können.
Diese Vermutung ist falsch!
Bei benutzung von Deos die Aluminiumsalze enthalten, können sich in der Haut Ablagerungen bilden, die bei einer Mammographie  sichtbar sind. Diese Ablagerungen werden mit Mikrokalk verwechselt.
Mikrokalk kann auf Brustkrebs hindeuten.
! Keine Deos, Cremes oder anderen Kosmetikartikel vor einer  Mammografie benutzen.

Brustkrebs Risikofaktor große Bussen

Ein großer Busen ist schwieriger zu untersuchen. Schon bei der Selbstuntersuchung, bei regelmäßige Abtasten ist bei einem großen Busen schwieriger einen Knoten zu finden.

Auch bei der Mammographie ist es schwieriger einen Knoten zu entdecken, da das Gewebe dichter ist als bei einem kleineren Busen.

Immunsystem

Die Krebszellen sind für den Immunsystem nicht so fremd wie Bakterien, Viren oder Pilze. Sie unterscheiden sich von den gesunden Zellen meist nur durch geringfügige Veränderung im Erbgut. Die Krebszellen können sich vor dem Immunsystem tarnen (verstecken).

Die Vorgänge in der körpereigenen Abwehr sind zu komplex, um mit einer einfachen Immunstärkung einen nachweisbaren Einfluss auf die Erkrankung nehmen.

 

Neue Erkenntnisse für Risikofaktoren:

Erbliche und umweltbedingte Risikofaktoren wirken bei der Entstehung von Brustkrebs gemeinsam. Die Krebsmediziner berichten im Fachjournal Plos Genetics über ihre Ergebnisse.

Gene beeinflussen in Wechselwirkung mit der Umwelt und dem persönlichen Lebensstil die Entstehung von Brustkrebs. Umwelt- und Verhaltenseinflüsse können beispielsweise die Anzahl der Geburten, die Einnahme von Hormonen, das Gewicht, die körperliche Aktivität, der Genuss von Alkohol und Rauchen sein.

Die genetischen Risikofaktoren, die sich durch Fehlfunktionen in verschiedenen Risikogenen und ihren genetischen Varianten manifestieren, erhöhen das Risiko zu erkranken moderat bis stark. Die Gene BRCA1 und BRCA2 beispielsweise erhöhen das Risiko einer Tumorbildung um das zehnfache – allerdings nur, wenn sie eine bestimmte Mutation aufweisen, die relativ selten ist. Damit sind sie lediglich für fünf Prozent der Brustkrebsfälle verantwortlich.

Die beiden Hochrisiko-Genen BRCA1 und BRCA2 (BRCA leitet sich aus der engl. Bezeichnung für Brustkrebs ab: Breast Cancer), sind für etwa fünf Prozent aller Brustkrebsfälle verantwortlich.

mehr über BRCA1 und BRCA2 lesen Sie im Artikel => Mutazionen BRCA

Beispele für eine Wechselwirkung zwischen den genetischen und umweltbedingten Risikofaktoren:

Beispiel1: Nur diejenigen Trägerinnen einer CASP8-Genvariante, die mehr als eine bestimmte Menge Alkohol pro Tag genießen, wiesen ein stark erhöhtes Brustkrebsrisiko auf.

Beispiel2: Im Falle des LS

P1-Gens steigerte sich das Erkrankungsrisiko bei Frauen mit vier oder mehr Kindern um 26 Prozent, obwohl mehrere Geburten im Normalfall als risikosenkend gelten.

Inzwischen wurden weitere Gene, darunter solche namens RAD51C (BRCA-3) und RAD51D, entdeckt. Sie können, unabhängig von den bisher bekannten Genen BRCA1 und BRCA2, erblichen Brust- und Eierstockkrebs auslösen.

Dass an der Entstehung von Brustkrebs viele Gene beteiligt sind, gilt inzwischen als sicher. Man kennt heute nicht weniger als 49 neue genetische Risikofaktoren für Brustkrebs, und bestimmt kommen künftig noch einige dazu.

Die Lage von Brustkrebs, Lokalisation:

Um die Lage der Brustveränderung zu beschreiben, teilt man die Brust in vier Quadranten auf.
Besonders häufig ist der obere äußere Quadrant und das Zentrum befallen, da sie auch den größten Teil der Brustdrüse enthalten.Brustkrebs Lage

  • äußerer oberer Quadrant (55%)
  • äußerer unterer Quadrant (15%)
  • innerer unterer Quadrant (10%)
  • innerer oberer Quadrant (20%)

 

Brustkrebsformen, Veränderungen der Brust:

Brustkrebs schließt Tumoren unterschiedlichster Herkunft, Schweregrade und Verhaltensformen ein. Daraus ergeben sich individuelle Therapienotwendigkeiten.

Je größer oder aggressiver der Brusttumor ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Metastasierung.

Wie bei anderen Krebsarten, lassen sich auch beim Brustkrebs verschiedene Formen unterscheiden.

Die Feststellung des Tumorstadiums ist für die individuelle Behandlungsstrategie wichtig.

Es gibt zwei Formen von Brustkrebs:

Nicht Invasiv, Carcinoma in Situ:

  • Hat die Grenzschicht zwischen Drüse und umgebenes Bindegewebe nicht überschritten und hat keinen Anschluss an das Blutgefäßsystem. Diagnose: Carcinoma in Situ (von den Drüsenausführungsgängen oder Läppchen ausgehend)
  • Die Zellbeschaffenheit ist bösartig, jedoch örtlich begrenzt.
  • Wächst langsam
  • Bildet keine Krebszellenstreuung = Metastasierung sog. Tochtergeschwüre
  • Bei frühzeitiger Behandlung ist die Chance auf Heilung

Der nicht invasive Karzinom Kann eine Brustkrebsvorstufe sein und sich mit der Zeit zu einem Invasiven Brustkrebs entwickeln.

Invasive Brustkrebs:

  • Hat die Basalmembran schon überschritten
  • Wächst schnell
  • Ist nicht heilbar, jedoch man kann mit gewissen Therapieformen das Tumorwachstum stoppen oder zeitlich hinauszögern
  • Es bilden sich Tochtergeschwüre in anderen Organen sog. Metastasen. Diese Krebszellen

können sich über die Lymphbahnen in die Lymphknoten der Umgebung (vor allem Achsel), aber auch über die Blutbahn ausbreiten.

 

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