Perjeta Pertuzumab

Perjeta Pertuzumab bei HER2-positivem Mammakarzinom

Perjeta Pertuzumab verlängert das Überleben bei HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium und bei Metastasen.
Perjeta ist zur Anwendung in Kombination mit Trastuzumab und Docetaxel bei erwachsenen Patienten mit HER2-positivem metastasiertem oder lokal rezidivierendem, inoperablem Brustkrebs indiziert, die zuvor noch keine anti-HER2-Therapie oder Chemotherapie zur Behandlung ihrer metastasierten Erkrankung erhalten haben.

Therapie mit Perjeta von Roche verlängert bei Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs im  Frühstadium das Überleben, ohne dass die Erkrankung wieder auftritt oder weiter fortschreitet, gegenüber Therapie mit Herceptin und Chemotherapie.

Die doppelte Antikörper-Blockade mit Pertuzumab (Perjeta) und Trastuzumab (Herceptin) in Kombination mit Docetaxel bietet den Patientinnen mit HER2-positivem metastasiertem Mammakarzinom die Chance auf eine mediane Gesamtüberlebenszeit von fast 5 Jahren.

HER 2 ist ein Eiweißmolekül, das an der Oberfläche von Brustkrebszellen bei 20 – 25 % der Patientinnen vermehrt vorhanden ist und eine agressivere Krebsform signalisiert.

Pertuzumab ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper (ein rekombinanter humanisierter monoklonaler IgG1-Antikörper), der in Kombination mit Trastuzumab und Docetaxel zur Behandlung von metastasierendem Brustkrebs eingesetzt wird.

Pertuzumab (Handelsname Perjeta) ist seit März 2013 als Zusatztherapie für Frauen und Männer mit HER2-positivem Brustkrebs zugelassen, der metastasen brustkrebs gebildet hat oder lokal erneut aufgetreten ist und nicht operiert werden kann. Der Wirkstoff kommt infrage, wenn die Patientinnen bisher für dieses fortgeschrittene Stadium der Erkrankung noch keine Chemotherapie oder Behandlung erhalten haben, die sich gegen den HER2-Rezeptor richtet.

Die europäische Genehmigung wurde aufgrund der Phase III CLEOPATRA Studie gegeben. Diese zeigte, dass die Kombination von PERJETA, Herceptin und Chemotherapie bei Patienten 6,1 Monate länger (Median) für ein Überleben sorgte, ohne dass sich die Krankheit verschlechterte, und lieferte eine 34-prozentige Reduktion des Sterblichkeitsrisikos (Gesamtüberleben), verglichen mit Herceptin und Chemotherapie allein.

Die britische Gesundheitsbehörde will Perjeta derzeitig nicht empfehlen. Begründet wird die vorläufige Einschätzung damit, dass auf der Basis klinischer Daten nicht vorhergesagt werden könne, wie lange das Medikament das Leben von Patientinnen verlängere. Auch sei Perjeta viel teurer als bisher vom National Health Service empfohlene Behandlungen, teilte das National Institute for Health and Care Excellence (NICE) am Montag mit.

 

Am 31.07.2015 wurde Perjeta in der EU für den präoperativen Einsatz bei Brustkrebs im Frühstadium zugelassen.

Die Europäische Kommission (EC) Zulassung lässt den Einsatz von Perjeta bei Patienten mit HER2-positivem Brustkrebs bei hohen Rezidivrisiko zu, wenn es zusammen mit Roches älteren Medikament Herceptin (Trastuzumab) und Chemotherapie vor der Operation verwendet wird.

Vor der Operation oder als neoadjuvante Behandlung bevor sich der Krebs ausgebreitet hat, kann die Wahrscheinlichkeit für eine Rückkehr der Erkrankung reduzieren.

Am 03.03.2017 PERJETA (mit dem Wirkstoff Pertuzumab) wurde von der Europäischen Zulassungsbehörde auch für Patienten zugelassen, die vorher noch keine Anti-HER2-Behandlung oder Chemotherapie erhielten.

Pertuzumab soll in Kombination mit Herceptin (Wirkstoff Trastuzumab) und Docetaxel verabreicht werden.

April 2018: Zulassungsempfehlung für Pertuzumab  bei frühem HER2-positiven Mammakarzinom:

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) empfiehlt die Zulassung von Perjeta® (Pertuzumab) in Kombination mit Herceptin® (Trastuzumab) und einer Chemotherapie für die einjährige Behandlung von Frauen mit frühem HER2-positivem Mammakarzinom und hohem Rezidivrisiko (18 Zyklen duale HER2-gerichtete Therapie unabhängig vom Zeitpunkt der Operation).

Grundlage für das positive Votum sind die Resultate der APHINITY-Studie: Die Hinzunahme von Perjeta zu Herceptin und Chemotherapie reduzierte bei diesen Risikopatientinnen das Risiko für Rezidiv oder Tod um nahezu 25%.

 

Ein HER2-positiver Brustkrebs wächst vergleichsweise schnell und es kommt häufig zu Rückfällen (Rezidiven). HER2-positivem Brustkrebs ist dann, wenn HER2-Rezeptoren (Eiweißbausteine auf der Oberfläche der Krebszellen) auf den Zellen eines Brusttumors besonders häufig vorkommen.
Bei Therapie mit Trastuzumab plus Docetaxel entstehen in der metastasierten Situation früher oder später Resistenzen. Bei zusätzlicher Applikation von Pertuzumab (Perjeta®) ließen sich diese hinauszögern.

Pertuzumab hat eine andere Bindungsstelle als Trastuzumab, welches an die Subdomäne IV bindet. So sind synergistische Wirkungen möglich. Die Behandlung ermöglicht ein längeres Überleben ohne ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung.

Bei den betroffenen Frauen verlängerte Pertuzumab in den klinischen Studien das Gesamtüberleben signifikant. Der primäre Endpunkt, das progressionsfreie Überleben (PFS), wurde in der Studie nicht nur signifikant, sondern klinisch bedeutungsvoll verlängert: um 6,1 Monate

 

Im Behandlungsarm lag das PFS bei 18,5 Monaten, im Kontrollarm bei 12,4 Monaten.
Auch das Gesamtüberleben besserte sich signifikant. Nach drei Jahren lebten noch 66 Prozent der Patienten die mit Pertuzumab behandelten wurden gegenüber 50 Prozent in der Kontrollgruppe.
Alle Frauen erhielten Trastuzumab als Dauertherapie sowie Docetaxel über sechs Zyklen. Die Hälfte der Frauen erhielt zusätzlich Pertuzumab, ebenfalls dauerhaft, die andere Hälfte Placebo.

Neuen Daten zu Parjeta

Pertuzumab mit Trastuzumab und Docetaxel

vorgestellt am 01.Juni 2015 bei dem Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago

Diese zeigen, dass die Gabe von Perjeta® (pertuzumab) in Kombination mit Herceptin® (trastuzumab) und Docetaxel-Chemotherapie vor der Operation (neoadjuvante Therapie) bei Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium das Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung reduzierte und die Zeit bis zu einem Rückfall der Krebserkrankung verlängerte, verglichen mit Herceptin und Chemotherapie.

In der NeoSphere-Studie wurden das progressionsfreie Überleben (PFS) und das krankheitsfreie Überleben (DFS) nach drei Jahren beurteilt. Die Resultate zeigen, dass Patientinnen, die vor der Operation mit dem Therapieschema für Perjeta behandelt wurden, ein um 31 Prozent niedrigeres Risiko für das Fortschreiten der Erkrankung, einen Rückfall oder den Tod hatten, verglichen mit Herceptin und Chemotherapie. 

Die mit dem Therapieschema für Perjeta behandelten Patientinnen hatten ausserdem ein um 40 Prozent geringeres Risiko, einen Rückfall zu erleiden oder zu sterben.

In der Endauswertung der Zulassungsstudie CLEOPATRA verlängerte die zusätzliche Behandlung mit Pertuzumab das mediane Gesamtüberleben der Patientinnen signifikant und klinisch relevant um 15,7 Monate auf nahezu fünf Jahre (56,6 Monate vs 40,8 Monate; p < 0,001).

Perjeta Preis, Kosten

Perjeta 420 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. Eine 14 ml Durchstechflasche enthält 420 mg Pertuzumab in einer Konzentration von 30 mg/ml.

Medikament ist Verschreibungspflichtig

Perjeta 420mg Konzentrat z.Herst.e.Inf.Lösung, Roche Pharma AG

Einzelpreis für Packung: 1 ST | N1 :    2948,44 €  (Mai 2018)  ( 3869,06 € im Juli 2013)
Rezeptgebühr 10,00 €

Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C)
Nicht einfrieren
Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen

 

Perjeta Pertuzumab Nebenwirkungen

Zu den häufigsten möglichen Nebenwirkungen gehören:

  • Ausfall der Haare,
  • Hautausschlag,
  • Jucken,
  • Durchfall und Übelkeit,
  • Störung des Geschmacks, verringerter Appetit,
  • Atemstörungen,
  • Müdigkeit,
  • Infektionen der Atemwege,
  • Entzündungen der Schleimhäute,
  • Insomnie,
  • Granulozytopenie,
  • Blutarmut,
  • Leukozytopenie,
  • Erkrankungen des peripheren Nervensystems,
  • Kopfschmerz,
  • Schwindelgefühle und
  • verstärkter Tränenfluss.

Anwendung

Das Arzneimittel wird als intravenöse Infusion verabreicht.
Perjeta wird von einem Arzt oder medizinischem Fachpersonal in einem Krankenhaus oder einer Klinik verabreicht.

  • Die Erste Infusion: Es wird 840 mg Perjeta über einen Zeitraum von 60 Minuten als Tropfinfusion in eine Vene (intravenöse Infusion) einmal alle drei Wochen verabreicht.
  • Nachfolgenden Infusionen: 420 mg Perjeta über einen Zeitraum von 30 bis 60 Minuten
  • Die Anzahl verabreichten Infusionen hängt davon ab, wie Sie auf die Behandlung ansprechen.
  • Perjeta wird mit anderen Behandlungen gegen Krebs verabreicht (Trastuzumab und Docetaxel).

 

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