Dreifache Therapie bei HER2-positiven Brustkrebs

Dreifachkombination mit Docetaxel, Trastuzumab und Pertuzumab

als First-line-Therapie des HER2-positiven Mammakarzinoms

 

Für die Erstlinientherapie des metastasierten HER2-positiven Brustkrebs, Pertuzumab zusätzlich zu Docetaxel und TrastuzumabMammakarzinoms gibt es einen neuen Standard:

Pertuzumab zusätzlich zu Docetaxel und Trastuzumab

Patientinnen der CLEOPATRA-Studie, die zusätzlich zu Docetaxel/Trastuzumab noch Pertuzumab erhielten, lebten fast 16 Monate länger. Das mit der Dreierkombination erreichte Gesamtüberleben von 56,5 Monaten wird von Brustkrebsexperten als beispiellos gewertet.

In der von Dr. Sandra M. Swain, Washington Cancer Institute, Washington/USA, auf dem ESMO-Kongress vorgestellte endgültige Auswertung bestätigt dieses Ergebnis und zeigt zudem eine signifikante Verlängerung auch des Gesamtüberlebens.

Medianes Gesamtüberleben von fast 5 Jahren

Die Phase-III-Studie schloss 808 Frauen mit metastasiertem, zentral bestätigtem HER2-positivem Brustkrebs ein, die mit dem bisherigen First-line-Standard Docetaxel/Trastuzumab behandelt wurden und zusätzlich randomisiert Placebo oder Pertuzumab erhielten.

Nach einem Follow-up von median 50 Monaten zeigte sich ein signifikanter Überlebens-Benefit von 15,7 Monaten zugunsten der zusätzlichen Pertuzumab-Gabe: Kontrollpatientinnen lebten median 40,8 Monate, Frauen im Pertuzumab-Arm 56,5 Monate (HR 0,68; p=0,0002).
„Hierbei handelt es sich um eine konservative Analyse, da etliche Patientinnen im Studienverlauf von Placebo zu Pertuzumab wechselten, aber weiterhin mit dem Placeboarm ausgewertet wurden“, betonte Swain.
Von der Pertuzumab-Addition profitierten alle Subgruppen unabhängig von Vortherapie, Alter, Art der Metastasierung und Hormonrezeptor- (HR) Status.

Das Studien-Update zeigt weiterhin eine signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens um 6,3 Monate im Vergleich zum Kontrollarm (18,7 vs. 12,4 Monate; p<0,0001).

Die zusätzliche Pertuzumab-Gabe wurde insgesamt gut vertragen:
Das Nebenwirkungsprofil war vergleichbar mit dem des Zweierregimes; lediglich febrile Neutropenien traten häufiger auf (13,7 vs. 7,8%). „Es gab keine neuen Sicherheitssignale; auch die kardiale Sicherheit blieb langfristig erhalten“.

Die duale HER2-Blockade mit Trastuzumab und Lapatinib hat zuerst in der metastasierten und neoadjuvanten Therapie vielversprechende Ergebnisse erbracht.
Die aktuelle ALTTO-Studie zur adjuvanten Therapie des frühen HER2-positiven Mammakarzinoms sagt aber was anderes: Das krankheitsfreie Überleben war im Vergleich zu Trastuzumab allein nicht verbessert; zudem traten mehr Nebenwirkungen auf.

Fazit: ein neuer Standard

Die Dreifachkombination mit Docetaxel, Trastuzumab und Pertuzumab sei nicht nur eine Option, sondern der neue Standard in der First-line-Therapie des HER2-positiven Mammakarzinoms, sagte Prof. Dr. Luca Gianni, San Raffaele Scientific Institute, Mailand/Italien,

 

Quelle: springermedizin.de, publiziert am: 14.10.2014, basierend auf: ESMO 2014; Congress of the European Society for Medical Oncology, September.2014, Madrid, Spanien

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Ein Kommentar

  1. Braucht es Prognosen und Angaben von verlängertem Überleben, ohne zu erwähnen, dass es eine Dunkelziffer außerhalb jeglicher Studien gibt? Eine ausführliche Information ist nicht verkehrt, aber zuviele halten fest an solchen Aussagen, beziehen diese auf sich und verlieren den Blick dafür, dass unter Einbezug supportiver Maßnahmen, innerer Haltung, Bewegung und Entspannungstechniken bessere Ergebnisse erzielt werden können. Sicher bedeuten diese Maßnahmen keine Verschlechterung der Lebensqualität.

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