Prävention von Brustkrebs mit Denosumab (XGeva, Prolia)
Genetisch bedingter und Sexualhormon-abhängiger Brustkrebs kann durch Blockade des Knochengens RANKL mit Denosumab (XGeva, Prolia) weitgehend verhindert werden
Eine Forschungsgruppe von Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hat entdeckt, dass Sexualhormone, über zwei Proteine des Knochenstoffwechsels RANK und RANKL, den Brustkrebs auslösen können.
Auch bei genetisch bedingtem Brustkrebs durch ein mutiertes BRCA1-Gen bei Ausbrechen von Krebs waren RANK/RANKL aktiv.
Mehr Informationen über BRCA1 und BRCA2 Mutationen bei Brustkrebs hier: => BRCA1 und BRCA2 Mutationen
RANKL (Abkürzung für: „Receptor Activator of NF-κB Ligand“) ist ein Protein, das wesentlich an der Regulation von Knochenaufbau und -abbau beteiligt ist. Rankl bindet an den „passenden“ Rezeptor RANK von monozytären Osteoklasten-Vorläuferzellen.
Das RANK/RANKL-System ist ein biochemischer Regelkreislauf, der bewirkt, dass der Knochenabbau mit dem Knochenaufbau in einem gesunden Gleichgewicht bleibt.
RANK/RANKL übersetzen die Information der Sexualhormone und senden den Brustzellen ein Signal, das diese zum Wachstum anregt. Dies passiert in jeder Frau in der Schwangerschaft und während des Menstruationszyklus. Überschießt das Signal jedoch, kann es zu unkontrolliertem Wuchern der Brustzellen kommen.
Durch die RANK genetische Blockade ist den Forschen gelungen, bei Mäusen und bei menschlichen Brustgewebe mit Mutation am BRCA1-Gen, das Wachstum und Ausbreitung der Brustgewebezellen stark zu vermindern.
Wenn RANK genetisch blockiert war, konnten bei keiner einzigen Maus Karzinome entdeckt werden.
Bei Menschen haben die Forscher Brustgewebezellen von Frauen, die sich aufgrund ihrer BRCA1-Mutation einer präventiven Brustamputation unterzogen hatten, RANK genetisch blockiert. Das Wachstum und Ausbreitung der Brustgewebezellen in der menschlichen Zellkultur war stark vermindert.
Für die RANK Blockade gibt es bereits ein zugelassene Medikament auf dem Markt: Denosumab, bekannt als PROLIA und XGEVA.
Prolia wird zur Behandlung von Osteoporose angewendet.
XGeva wir zur Behandlung von Knochenmetastasen angewendet.
Denosumab ist ein Antikörper mit sehr geringen Nebenwirkungen, der fest an RANKL bindet und dadurch seine Aktionsfähigkeit hemmt.
Der nächste Schritt sind sorgfältige klinische Studien, um die Wirksamkeit beim Menschen zu bestätigen.
Danach könnte jede Frau, die positiv auf eine BRCA1-Mutation getestet ist, Denosumab zur Prävention einnehmen, um ihr dramatisch erhöhtes Brustkrebsrisiko zu senken.
FAZIT:
Genetisch bedingter Brustkrebs kann durch die Blockade des Knochengens RANKL weitgehend verhindert werden. Ein bereits erhältliches Medikament, Denosumab, könnte rasch verfügbar sein – als erstes Brustkrebs-Präventionsmedikament.
Da RANK/RANKL auch in Sexualhormon-abhängigem Brustkrebs eine kritische Rolle spielen, könnte es vielleicht auch für alle anderen Frauen wirksam sein.
Damit wären schwerwiegende Eingriffe, wie eine doppelte Brustamputation zur Prävention von Brustkrebs vermeidbar.
Quelle: http://www.journalonko.de/news/anzeigen/9498