Behandlung bei älteren Frauen

Langsamer Fortschritt der Behandlung bei älteren Frauen

 

Behandlung bei älteren FrauenBei älteren Frauen mit metastasiertem Brustkrebs kann die therapeutische Entwicklung den vergangenen 20 Jahren die Gesamtüberlebensrate nicht erhöhen: eine niederländische Studie mit Daten von mehr als 14.300 Patientinnen.

Für die Beobachtungsstudie haben Onkologen und Wissenschaftler um die Chirurgin Nienke A. de Glas vom medizinischen Zentrum der Universität Leiden die Befunde von Brustkrebspatientinnen ausgewertet (Daten aus nationalen Krebsregister), bei denen ein bereits metastasiertes Mammakarzinom (Stadium IV der TNM-Klassifikation) erstmals zwischen 1989 und 2012 diagnostiziert worden war.

Für die statistische Auswertung wurden drei Altersgruppen gebildet:

  • jünger als 65 Jahre (n = 7247),
  • zwischen 65 und 75 Jahre (n = 3259)
  • älter als 75 Jahre (n = 3805).

In dem für die Studie berücksichtigten Zeitraum, über mehr als zwei Dekaden, wurde die Chemotherapie immer stärker genutzt.

  • Bei den jüngeren Patientinnen verbesserte sich das Gesamtüberleben signifikant: die Mortalität ging pro Jahr um 2% zurück.
  • bei den Patientinnen über 75 Jahre verbesserte sich das Gesamtüberleben nicht.

Als Ursache für die Unterschied wurde festgestellt, dass ältere Patientinnen wurden anders als jüngere behandelt.
Der Anteil der Frauen unter 65 Jahre, die wegen des Primärtumors operiert worden waren lag bei 32%,
die bestrahlt waren: bei 17,7%

 

Der Anteil der Frauen über 75 Jahre, die wegen des Primärtumors operiert worden waren lag nur bei knapp 17%,
die bestrahlt waren: bei 8,2%

Die älteren Patientinnen erhielten eher als jüngere eine Antihormontherapie und seltener eine Chemotherapie.

Der Unterschied in den Überlebensraten zwischen jungen und älteren Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs wurde bereits in früheren Studien bei Frauen mit einem nicht metastasierten Brustkrebs beobachtet.

Laut De Glas und ihre Kollegen könnten Patientinnen höheren Alters bestimmte Therapeutika vorenthalten werden, andererseits leben möglicherweise ältere Patientinnen nicht länger aufgrund unerwarteter Toxizitäten der Krebsbehandlung oder antihormonellen Therapie.

 

Quelle: springermedizin.de 07.Jan.2015, Onkologie, Medizin kompakt

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