Neoadjuvante Brustkrebs Therapie mit Pertuzumab
Neoadjuvante Therapie kann bei größeren Tumoren vor der Operation durchgeführt werden.
Dadurch lässt sich der Tumor oft so verkleinern, dass anschließend eine brusterhaltende Operation möglich ist.
Ein weiteres Ziel ist, ohne Zeitverlust auch Tumorzellen zu zerstören, die schon aus dem primären Knoten in den Körper gewandert sind, um die Bildung von Metastasen zu verhindern.
Seit Ende Juli 2015 ist Pertuzumab in Kombination mit Trastuzumab (Herceptin®) plus Chemotherapie für die neoadjuvante Behandlung von Frauen mit HER2-positivem, lokal fortgeschrittenem, frühem Mammakarzinom zugelassen.
Die Gabe von Perjeta® (pertuzumab) in Kombination mit Herceptin® (trastuzumab) und Docetaxel-Chemotherapie vor der Operation reduzierte bei Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs das Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung und verlängerte die Zeit bis zu einem Rückfall der Krebserkrankung.
Siehe auch: /brustkrebs-behandlung/perjeta-pertuzumab/
Bislang war die Dreier-Kombination nur in der adjuvanten Therapie im Einsatz.
In der zulassungsrelevanten Studie verdoppelte sich durch die zweifache Antikörperblockade die Rate an pathologischer Komplettremission in Brust und lokalen Lymphknoten.
Die Komplettremission erhöhte sich signifikant von 21,5 auf 39,3 Prozent. Die randomisierte Studie schloss 417 Frauen mit HER2-positivem, lokal fortgeschrittenem Brustkrebs (Tumor größer als 2 cm) ein, die zuvor noch nicht behandelt worden waren.
Die zusätzliche Behandlung mit Pertuzumab steigerte im Vergleich zu der alleinigen Behandlung mit Trastuzumab und Docetaxel die Gesamtüberlebensrate von 15,7 Monaten auf fast fünf Jahre (56,5 Monate).
“Aufgrund dieser Daten empfiehlt die Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie das Pertuzumab-Regime als einzige First-Line-Therapie mit einem Doppelplus”, sagte Professor Dr. Andreas Schneeweiß vom Universitätsklinikum Heidelberg.
Quelle: => pharmazeutische-zeitung.de