Gutartigen Veränderungen der Brust: Mastopathie, Mastodynie, Zyste, Pappillom, Fibroadenom, Mastitis, Lipome
Knoten in Brust, gutartigen Veränderungen der Brust, Tumore der Brust: Mastopathie, Mastodynie, Zyste, Pappillom, Fibroadenom, Mastitis, Lipome
Ein Tumor in der Brust muss nicht gleich Krebs, kann auch gutartig (benigne) sein. Als Krebs bezeichnet man verschiedene Erkrankungen, bei denen sich “entartete Zellen” unkontrolliert vermehren. Das Wort Tumor, bedeutet “Schwellung” oder “Verhärtung” (auch: Geschwulst, Neoplasma = Neubildung, Neoplasie), auch solche die durch eine Entzündung, einen Erguss oder Ähnliches hervorgerufen wurden.
Nur jeder zehnter Tumor in der Brust ist bösartig, die anderen sind gutartig, nicht gefährlich.
Nicht jeder Tumor bedeutet gleich, dass die Brust entfernt sein muss (Mastektomie), die Hälfte der diagnostizierten Tumoren kann ohne Mastektomie behandelt werden.
Die Entstehung ist meistens verbunden mit Fibrose, übermäßiger Produktion von Narbengewebe, oder mit Entwicklung von Zysten, Knoten die mit Flüssigkeit gefüllt sind.
Die gutartige Veränderungen der Brust sind
- Mastopathie
- Mastodynie
- Zyste
- Pappillom
- Fibroadenom
- Mastitis
Mastopathie:
Unter dem Begriff Mastopathie (aus griechischen: mastos: Brust, pathos: Leid) werden mehrere Erkrankungen der Brustdrüsen gemeint.
Als Ursache wird hormonelle Fehlregulation genannt, insbesondere eine Veränderung des Gleichgewichts Östrogen-Progesteron Zugunsten des Östrogens.
Bei dieser Veränderung kommt es zur knotigen Vermehrung des Bindegewebes (fibröse Mastopathie) und zur Bildung von Zysten (fibröszystische Mastopathie). Sie ist sehr schmerzhaft.
Mastopathie ist die häufigste gutartige Erkrankung der Brust. Sie tritt zwischen dem 30 und 55 Jahr auf, oft sind beide Brüste betroffen. Aus Mastopathie kann sich Brustkrebs entwickeln.
Symptome für Mastopathie
- Tastbare Verhärtung der Brust. Die Verhärtungen ändern ihre Größe im Laufe des Zyklus, besonders groß sind in der zweiten Hälfte.
- Kirschkerngroße, gut abgrenzbare, verschiebbare Knoten
- Schmerzen in der Brust
- Es kann Flüssigkeit aus den Brustwarzen austreten
Es gibt 3 Grade, die nach Prechtel benannt werden. Der schwerste Grad erhöht jedoch das Risiko fünffach einen bösartigen Krebs zu bekommen.
Wenn die Hormonspiegel nach der Menopause abgesunken sind und die Frau keine Monatszyklen mehr hat, lassen die Veränderungen häufig nach. Manchmal bleibt eine Mastopathie aber auch bestehen und verändert sich weiter.
Zum Beispiel können sich kleinste Verkalkungen (Mikrokalk) bilden. Dann liegt gegebenenfalls eine sklerosierende Adenose vor. Drüsenläppchen sind hier etwas vergrößert und durch verhärtetes Bindegewebe verzogen. Das Brustkrebsrisiko ist leicht erhöht (1,5- bis 2-fach).
Bei Verkalkungen kommt es immer auf Dinge an wie Anordnung, Form, Lage und Größe. In einer Mammografie sind Mikrokalk als weiße Pünktchen oder Spritzer bestimmter Anordnung erkennbar.
Anlass zu einer Gewebeentnahme gibt Mikrokalk dann, wenn er ein krebsverdächtiges Muster zeigt. Aber er ist keinesfalls von vornherein gleichbedeutend mit Brustkrebs.
Mikrokalk hat viele Ursachen und weist verschiedene Muster auf. So findet er sich oft in abgebauten Zellen eines zystisch veränderten oder auch verödeten Drüsenläppchens im Rahmen einer Mastopathie. Auch gutartige Geschwülste wie das Fibroadenom können Kalk enthalten, meist aber etwas größere Schollen (Makrokalk).
Nach Entzündungen kann ebenfalls Kalk zurückbleiben. Auch Narben nach einer Brustoperation (plastische Chirurgie) können verkalken. Verkalkungen nach einer Brustkrebs-OP und Bestrahlung sind ebenfalls möglich.
Mastopathie Behandlung
Eine Mastopathie kann nicht behandelt werden, es können aber die damit verbundenen Beschwerden gelindert werden.
Angewendet werden pflanzliche Mittel (v.a. Mönchspfeffer oder Creme mit Bingelkraut), homöopathische Präparate (z.B. Phytolacca) oder Schüßler-Salze.
Bei stärkeren Beschwerden werden Hormonpräparate angewendet das Gestagen beinhalten, oder pflanzliche Präparate (Mastodynon) welche die Gestagenproduktion anregen.
Die betroffene Brust kann auch lokal mit gestagenhaltigen Gelen eingecremt werden.
Nach den Wechseljahren hören die Beschwerden meistens auf.
Mastodynien:
Schmerzhafte Spannungs- und Schweregefühlsempfindungen. Meistens in der zweiten Hälfte des Zyklusses im äußeren oberen Quadranten.
Zyste in der Brust:
Die Brust besteht unter anderem aus Drüsenläppchen, die Flüssigkeit produzieren. Ist bei einem solchen Läppchen der Ausführungsgang für die Flüssigkeit verstopft, füllt es sich mit der Flüssigkeit und wird grösser. Zur genauen Abklärung werden ein Ultraschall und meist auch eine Punktion (Entnahme von Flüssigkeit mit einer Nadel) zur Untersuchung im Labor, durchgeführt.
Zysten können schmerzhaft sein, vor allem wenn sie prall gefüllt sind. Aus diesem Grund und auch um weitere Komplikationen zu vermeiden, werden Zysten meist entleert, indem durch Punktion die Flüssigkeit abgesaugt wird.
Bei großen Zysten, nach dem Entleeren der Flüssigkeit wird diese anschließend meist mit Luft befüllt. Das verhindert, dass eine erneute Flüssigkeitsansammlung in der Zyste entsteht.
Papillom:
Papillome sind kleine gutartige Gewächse aus Bindegewebe, die baumartig verzweigt sind. Sie kommen in den Milchgängen vor, wo sie eine der häufigsten Ursachen für Flüssigkeitsaustritt (eventuell blutige Sekretion) aus der Brustwarze darstellen.
Zur Diagnose wird eine so genannte Galaktografie durchgeführt, dabei handelt es sich um eine Darstellung der Milchdrüsengänge, indem Kontrastmittel in den betroffenen Milchgang gespritzt wird.
Wird ein Papillom diagnostiziert, wird es in der Regel operativ entfernt. Falls ein Papillom in der Brust belassen wird, muss dieses regelmäßig kontrolliert werden.
Das Risiko, dass sich ein Papillom sich zu Brustkrebs entwickelt liegt bei etwa 5-10%.
Fibroadenom, Knoten in der Brust
Häufig liegt die Altersgrenze bei 30 bis 35 Jahren. Das Fibroadenom zeigt sich als derbes, glatt begrenzten, oft rundlichen Knoten, das gut verschiebbar ist und kaum Beschwerden macht. Nur manchmal kommt es zu leichten Spannungsschmerzen, besonders während der Periode. Das Wachstum von Fibroadenom wird durch weibliche Geschlechtshormone stimuliert.
Fibroadenom ist hormonabhängig und kann je nach Größe zu Vorwölbungen an der Brust führen.
Im Ultraschall oder Mammographie ist das Fibroadenom als runde, gut begrenzte Raumforderung sichtbar, mit evtl. Verkalkungen, die auf Wunsch wegoperiert werden können.
Behandlung der Fibroadenom wird auch mit Echotherapie durchgeführt.
Lipom der Brust
Lipomen sind gutartige Wucherungen des Fettgewebes.
Kleine Lipome sind als harte Knoten unter der Haut tastbar, größere führen zu einer Beule auf der Haut auf. Die Größe kann von ein paar Millimeter bis ein paar Zentimeter betragen.
Die Knoten sind meistens gut verschiebbar.
Lipome wachsen sehr langsam, es kann auch Jahrzehnte dauern, bis sie endgültige Größe erreichen.
Lipome können bei Bedarf operativ entfernt werden
Mastitis
Die Mastitis ist eine bakterielle Entzündung der Milchdrüsen (griechisch mastos).
Oft tritt sie bei stillenden Müttern auf, in der Zeit sechs bis acht Wochen nach der Geburt (im Wochenbett). Dann nennt man auch Mastitis puerperalis
Die Brust ist gerötet, geschwollen, überwärmt und äußerst schmerzhaft. Meistens geht sie mit Fieber und geschwollenen Lymphknoten in der Achsel einher. Je nach Entzündung kann man die Entzündung mit Kühlung, Antibiotika, abpumpen der Milch oder die Milchproduktion medikamentös hemmen, behandeln.
Auf das Stillen muss in dieser Zeit verzichtet werden.
Mastitis non-puerperalis
ist eine Entzündung der Brust außerhalb von Wochenbett.
Die Symptome sind die gleichen wie bei Mastitis puerperalis, nur Fieber tritt nicht so oft auf.
Die Krankheit neigt trotz Behandlung zu wiederkehren.
Bei Untersuchung muss auf Verwechslung mit entzündlichem Brustkrebs (inflammatorisches Mammakarzinom) geachtet werden.
Knoten in der Brust beim Mann
Auch bei Männern kann sich ein Knoten in der Brust bilden, wenn auch sehr selten. Wie bei Frauen kann die Ursache für den Knoten in der Brust gut- oder bösartig sein. Infrage kommen unter anderem eine gutartige Schwellung der Brustdrüsen (Gynäkomastie), Zysten, Lipome, Fibroadenome oder die Mastopathie. Aber auch Brustkrebs kann Männer treffen. Ein Knoten in der Brust wird bei Männern genauso diagnostiziert und therapiert wie bei Frauen.
Gutartig oder bösartig ?
Ein auffälliger, tastbarer und nicht verschiebbarer Knoten in der Brust kann auf Brustkrebs (Mammakarzinom) hindeuten.
Frauen sollten jede Veränderung und jeden Knoten in der Brust von einem Arzt abklären lassen! Ist den meisten Fällen ist der Knoten in der Brust harmlos, kann aber auch auf Brustkrebs hindeuten.
Ob eine Veränderung gutartig oder bösartig ist kann nur eine Gewebeprobe (Biopsie) endgültige klären. Die Standardmethode zur Gewebeentnahme ist die Stanzbiopsie. Die Untersuchung wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt und verursacht kaum Schmerzen. Die Gewebeproben müssen dann von einem Spezialisten für Gewebe- und Zelluntersuchungen (Pathologen) mikroskopisch beurteilt werden. Findet er Krebszellen, gilt die Diagnose Brustkrebs als gesichert.