Beratung Komplementäre Medizin und Pflege bei Krebs
Beratungsprogramm zu naturheilkundlichen Verfahren, zu komplementärer Medizin, zur Unterstützung onkologisch erkrankter Patienten in Baden-Württemberg
Was ist Komplementäre Medizin
Eine einheitliche Definition für den Begriff Komplementäre Medizin und Pflege (KMP) existiert nicht.
Es handelt sich um eine Vielzahl von Verfahren und Substanzen zusammen, die vorwiegend aus dem Bereich der klassischen Naturheilverfahren (Kräuterheilkunde/Phytotherapie, Ernährungstherapie, Bewegungstherapie, Hydrotherapie) stammen.
Dazu zählen auch Verfahren anderer Kulturkreise wie z.B. die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) mit Akupunktur/Akupressur und Methoden aus dem Bereich der Mind-Body Medizin z.B. Yoga, Tai Ji oder Entspannungsverfahren hinzu.
Die KMP-Verfahren werden unterstützend und ergänzend (nicht alternativ) zur konventionellen onkologischen Behandlung eingesetzt.
Viele Krebspatienten wünschen sich eine stärkere Berücksichtigung naturheilkundlich-komplementärer Verfahren in Medizin und Pflege.
Für einige naturheilkundlich-komplementäre Verfahren in Medizin und Pflege (KMP), wie beispielsweise Yoga, Akupunktur, einzelne pflanzliche Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel und Aromatherapie, wurden positive Wirkungen im Hinblick auf die Lebensqualität und Beschwerdeverbesserung bereits wissenschaftlich nachgewiesen.
Leider bergen einige der Verfahren auch Risiken.
So existieren beispielsweise Wechselwirkungen zwischen Chemotherapeutika und pflanzlichen Arzneimitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln, die bislang noch zu wenig bekannt sind.
Um Patienten mit fundierter Beratung zu einer guten Entscheidung zu verhelfen, wurde das Projekt CCC-integrativ etabliert.
Die vier teilnehmenden onkologischen Spitzenzentren in Baden-Württemberg (Freiburg, Heidelberg, Tübingen, Ulm) entwickeln dafür ein spezifisches Beratungsangebot und evaluieren begleitend die Beratungsgespräche.
Die Studie wird organisiert und geleitet vom Universitätsklinikum Tübingen am Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung.
Verlauf der Beratung
Sie erhalten drei umfangreiche, kostenfreie Beratungen zu Komplementärer Medizin und Pflege innerhalb von drei Monaten, von denen die erste gemeinsam von einem Arzt oder einer Ärztin und einem Pflegeexperten oder einer Pflegeexpertin durchgeführt wird.
Die weiteren Beratungen/Informationsgespräche können nach Bedarf auch telefonisch und/oder nur ärztlich oder pflegerisch erfolgen.
Für das erste Beratungsgespräch sind 60 Minuten vorgesehen. Für die folgenden Gespräche ca. 30 Minuten.
Bei Bedarf erhalten Sie auch Anleitung zur selbständigen Umsetzung von Maßnahmen (z.B. zur Symptomlinderung unter Chemotherapie) für zu Hause.
Die Beratungen orientieren sich an Ihrem individuellen Informationsbedarf, an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der ärztlichen bzw. pflegerischen Erfahrung der beratenden Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegekräfte, die vorab speziell geschult werden.
Vor der ersten Beratung sowie nach drei und nach sechs Monaten ist notwendig Fragebögen auszufüllen.
In diesen Fragebögen geht es um persönlichen Gesundheitszustand sowie Inanspruchnahme von gesundheitlichen Versorgungsleistungen.
Das Ausfüllen der Fragebögen dauert jeweils ca. 30 Minuten. Das Ausfüllen kann elektronisch oder auf Papier erfolgen.
Teilnahmevoraussetzungen sind:
- Sie sind an Krebs erkrankt und haben Interesse/Bedarf an einer Beratung zu Komplementärer Medizin und Pflege
- Ihre Diagnosestellung der Krebserkrankung, eines Rezidivs oder Progresses war innerhalb der letzten 6 Monate
(alle Krebsformen können eingeschlossen werden) - Sie sind bereits Patient oder Patientin an einem der teilnehmenden Tumorzentren oder stellen sich dort gerade zur Zweitmeinung vor
Ansprechpartner sind:
Universität Tübingen: Bettina Wattenberg
E-Mail-Adresse: ccc-integrativ@med.uni-tuebingen.de
Telefonnummer: 07071-29 85112 (ggf. auf Anrufbeantworter sprechen)
Universität Ulm: Katharina Kraus oder Waltraud Kmietschak
E-Mail-Adresse: integrativ.chirurgie1@uniklinik-ulm.de
Telefonnummer: 0731 500 53544 oder 0731-500 53550 (ggf. auf Anrufbeantworter sprechen)
Universität Heidelberg: Martina Busacker-Scharpff
E-Mail-Adresse: ccc-integrativ-redcap@med.uni-heidelberg.de
Telefonnummer: 06221 56 32057 (ggf. auf Anrufbeantworter sprechen)
Uniklinik Freiburg: Anette Frohn
E-Mail-Adresse: med1.studie.ccc.integrativ@uniklinik-freiburg.de
Telefonnummer: 0761/ 270-34973 (ggf. auf Anrufbeantworter sprechen)
Das Beratungsprogramm wurde entwickelt von Uniklinikum Tübingen für die vier Tumorzentren (Comprehensive Cancer Centers, CCCs) in Baden-Württemberg.
Seite von diesem Beratungsprogramm im Internet: https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/ccc-integrativ#top
Flyer von Uni-Tübingen zu dieser Beratung: Anlage_Flyer Beratung Komplementäre Medizin
Schlagworte: Komplementäre Medizin, Beratung, Baden-Württemberg